Die Gegend um Horažďovice (5 800 Einwohnern) ist seit langer Zeit bewohnt. Dies wird auch durch den keltischen Name des Flusses Otava bezeugt. Der Beginn der Ansiedlung ist mit der Burg Prácheň verbunden, welche im 12. Jahrhundert erbaut wurde. Die Benennung der Stadt könnte mit dem Priester Gorazd, dem Nachfolger Methodios, verbunden sein. Dieser gründete nach alten Überlieferungen dort, wo sich jetzige Horažďovice befinden ein Dorf. In Jahre 1997 wurde der heilige Gorazd zum patron der Stadt erklärt. Die Ansiedlung, die am Landweg von Prag nach Bayern liegt, wurde in 1292 von King Václav II zur Stadt erhoben. In dieser Zeit war das Geschlecht von Bayern aus Strakonice der Eigentümer der dort erbauten Festung. Während der Regierung von Půta Švihovský aus Rýzmberk und Švihov wurde hier ein Minoritenkloster und die städtische Wasserverteilung erbaut (1503), die war noch bis zum Jahr 1932 in Benutzung ! Die neuen Eigentümer, die Šternberks, trugen beträchtlich zur Wiederaufbau der Stadt bei. Während ihrer hundertjährigen Herrschaft wurden die Kirche und das Schloß gründlich umgebaut, und auch das Rathaus, welches bis zum Jahr 1926 benutzt wurde. In der Zeitperiode von 1719 - 1834 folgte ein Herrscher dem anderen, keiner von ihnen blieb jedoch lange Zeit. Im Jahre 1834 erwab diese Herrschaft Fürst Rudolf Kinský aus Vchynic und Tetov. Das Kinský Geschlecht blieb hier bis 1945.

Horažďovice war durch seine Züchtung von Flußperlenmuscheln in Otava hochberühmt. Das bezeugt eine der Expositionen im Schloßmuseum. Im Turm befindet sich jetzt eine Galerie mit Ausstellungen.

Quelle: Mitteilungsblatt der Stadt Horažďovice